SCHUMACHER BLEIBT AUF EXPANSIONSKURS

*Aachner Zeitung – Lokalteil, April 2014 – von Georg Pinzek

Der traditionsreiche Speditionsbetrieb setzt nicht nur im Gewerbepark Aachener Kreuz zunehmend auf den Logistikbereich

Würselen. Es hat etwas Anmutiges, wie der Gabelstapelfahrer mit seinem wendigen Gefährt die Paletten mit Waren ins Regal stemmt und verstaut. Der Umgang mit Lenkrad, Pedalen und Hebeln sieht so spielerisch leicht aus. Es sind diese sich wiederholenden, flüssigen und schnellen Bewegungen, die einen vergessen machen, dass hier Tonnen von Waren am Tag bewegt werden. Mit Hochpräzision und einem unvermeidlichen Hang zur Ordnung. Täglich und fast pausenlos spielt sich das hinter den Fensterlosen Lagerhallen und in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Jede Palette hat einen genauen Bestimmungsort und das in einem für Außenstehende unüberschaubaren Koordinatensystem der Hochregale. Hier sind Profis am Werk in Sachen effektiver Warenlagerung wird -Verteilung. Jetzt gewährte die Spedition Schumacher am Aachener Kreuz unserer Zeitung einen Blick hinter die Kulissen – aus aktuellem Anlass: Denn die Firma ist auf Expansionskurs nicht nur am Standort in Würselen. Das traditionsreiche Aachener Unternehmen, die Inernationale Spedition Schumacher, hat seinen Hauptsitz im Gewerbepark Aachener Kreuz in Würselen an der Sankt-Jobser-Straße 51 (Tiefkühl Frischdienst Logistic e.K.) und an der Monnetstraße 8 (Spedition GmbH). Sie h t in jüngste Zeit stark in ihren Logistikbereich investiert und wird ihn auch noch weiter ausbauen. Denn nicht nur mi seiner PS-starken LKW-Flotte ist der Speditionsbetrieb ein Paradepferd des deutschen Mittelstandes, sondern eben auch als Logistiker.

Spedition Schumacher auf Expansionskurs

„Unser Unternehmen steht zur Aachener Region.“

Geschäftsführer Josef Schumacher

Die Spedition Josef Schumacher, Tiefkühl-Frischdienst-Logistic e.K., wurde 1931 in Aachen von Josef Schumacher als Transportunternehmen gegründet. Das Transportgeschäft bestand zunächst aus einfachen Transporten in der Region Aachen. Geschäftsführer Josef Schumacher blickt mit Stolz auf die Firmenhistorie: ,,Mein Opa hat noch persönlich die Milch bei Bauern mit seinem Lastwagen abgeholt. Er hatte in der Aachener Robensstraße ein Milchgeschäft.“ Doch schon bald kamen erste, komplexere Dienstleistungen hinzu, die den Speditionsbetrieb auf Kurs brachten. Heute ist das Unternehmen ein gut positionierter, mittelständischer Logistikdienstleister für Tiefkühl- und Frischdienst sowie Süßwarenlogisik, der neben den traditionellen logistischen Bereichen wie Transport, Umschlag und Lagerung, speziell für seine Kompetenzen im Bereich Frischelogistik bekannt ist. Im Bereich Süßwarenlogistik hat sich das Unternehmen besonders beim so genannten Warehousemanagement (Lagerung, Lagerwesen, Lagerhaltung)  sowie dem Co-Packing profiliert. Hochwertige Schokoladen – und Milchprodukte sowie Früchte werden von den Mitarbeitern in den Lagern in Handarbeit zu Kundenaufträgen zusammengestellt und transportsicher verpackt. Mit seinen 320 Mitarbeitern, rund 200 Fahrzeugen und etwa 45.000 Quadratmetern verwalteter Logistikfläche ist die Spedition Schumacher gut aufgestellt. Allein 150 neue Jobs wurden in den vergangenen zwei Jahren geschaffen. 2010 hat das Unternehmen ein großes Außenlager in der Soers in Betrieb genommen. Im gleichen Jahrwurde das Außenlager in Richterich für Lindt & Sprüngli aufwendig aus- und umgebaut sowie an neue Standards angepasst. Seit September 2012 ist das Lager in Würselen mit weiteren 12.000 Stellplätzen in Betrieb. In diesen Tagen startet der Neubau zusätzlicher 12.000 Stellplätze in Würselen. Namhafte Kunden aus der Lebensmittelindustrie und dem Einzelhandel verdeutlichen die gute Reputation der Spedition in der Branche. Ob zum Beispiel Lindt & Sprüngli oder die beiden größten deutschen Discounter: Für eine ganze Reihe weiterer renommierter Unternehmen sowie für die großen der deutschen Milchindustrie bietet Schumacher seine umfangreichen Leistungen an.

Egal ob zum Beispiel Apfel oder Orangen-Direktsaft: „Auf die Bereiche Kühltransport, Lagerlogistik und das Umschlagen sowie Disponieren von Kühlgut sind wir spezialisiert“, ·sagt Schumacher. Für die Lagerung von temperaturabhängigen Produkten in Kühlhallen, deren Temperatur je nach Anforderung von 0 bis
16 Grad geregelt und digital überwacht werden können seien alle Voraussetzungen geschaffen worden. Das gibt es aber eben nicht zum Nulltarif. So eine von außen unscheinbar wirkende Lagerhalle hat es in sich: Drei bis vier Millionen Euro kosten Regale und isolierte Außen- und Trennwände, weitere 1,5 Millionen sind für die Kühltechnik zu berappen. Die Ansprüche an den Lebensmittelstandard mit strengen Auflagen sind berechtigterweise hoch. Um die
Stromrechnung für etwa eine 1 Million Kilowattstunden Jahresverbrauch zu drosseln, stehen in Kürze Investitionen in Solaranlagen an.

Auf 200 Kühlfahrzeuge, die im europaweiten Fernverkehr eingesetzt werden, kann Schumacher zurückgreifen. ,“Lückenlose Nachweise über die Temperaturführung und eine Dokumentation des Warenstroms, von der Produktion über die Verweildauer im Lager bis hin zur Entladung beim Empfänger
gewährleistet. Dabei ist natürlich die Einhaltung der Hygienevorschriften eine enorm wichtige Sache, wir haben schließlich einen gute Ruf in der Branche“, bekräftigt Schumacher.

600 000 Paletten im Jahr

Wo einst Vobis-Computer zusammen geschraubt und Weltweit vertrieben wurden, hat Schumacher Flächen langfristig angemietet, mit modernen Regalsystemen bestück und lagert dort zum Beispiel tonnenweise vakuumverpacke Nüsse. 50.000 Paletten-Stellplätze stehen insgesamt an vier Standorten in der Region zur Verfügung. Statt Zentralisierung setzt Josef Schumacher auf ein hohes Maß an Flexibilität. Die ist zweifellos nötig bei einem Warenumschlag von rund 600.000 Paletten im Jahr!

Übrigens: Dem Transport von Milch ist die Spedition Schumacher bis heute treu geblieben. Sie liefert die Schulmilch für 800 Schulen in der Region bis rauf
nach Kerpen, den Mönchengladbacher Raum und in die ganze Eifel. Auf diese City-Logistik setzt für Schumachers bei aller Offenheit für die am europäischen Markt überlebenswichtigen neuen Entwicklungen weiterhin. „Unser Unternehmen steht zu den Wurzeln und steht zur Region. Wir vergessen eben nicht, wo wir herkommen“, sagt Schumacher.