Scania R-Serie E-Lkw im Test bei Spedition Schumacher
Scania R-Serie E-Lkw im Test bei Spedition Schumacher: Leistungsstark, leise und effizient
Heute, am Dienstag, den 28. Mai 2024, haben wir, die Spedition Schumacher, einen Elektro-LKW der R-Baureihe von Scania für einen umfassenden Test zur Verfügung gestellt bekommen. Dieser leistungsstarke Elektro-LKW verfügt über eine beeindruckende Leistung von 450 kW, was umgerechnet 612 PS entspricht. Damit übertrifft er die herkömmlichen Standard-LKW unserer Flotte, die jeweils 450 bis 510 PS haben, deutlich in puncto Leistung.
Mit einer Reichweite von 350 Kilometern ist dieser E-Truck besonders für den Nahverkehr geeignet. Wir planen, den Lkw einen begrenzten Zeitraum zu testen, bevor eine Entscheidung getroffen wird, ob und wie viele Zugmaschinen dieser Baureihe in den Fuhrpark integriert werden sollen.
Unser Hauptsitz bereitet sich auf die Umstellung vor und plant aktuell einen Parkplatz mit E-Ladesäulen. Das mitgelieferte mobile Ladegerät kann den LKW mit 63 Ampere in etwa 10 Stunden komplett aufladen. Auch während der Be- und Entladung kann zwischengeladen werden. Das Rekuperationssystem des LKW, welches die Fahrzeugbatterie durch Bremsenergierückgewinnung auflädt, ist ebenfalls eine bemerkenswerte und funktionale Eigenschaft.
Der E-LKW ist leider bedingt durch die Batterien, mit 2,5 Tonnen schwerer als ein konventioneller Lastkraftwagen. Dank einer Sonderregelung darf dieser jedoch mit einem Gesamtgewicht von 42 Tonnen betrieben werden, im Vergleich zur regulären Grenze von 40 Tonnen. Trotz dieser Sonderverordnung verlieren wir jedoch ein Ladevolumen von 500 kg.
Kommentar Dirk Wiechert (General Manager der SLE GmbH & Co. KG): „Die Integration des Elektro-LKW in unseren Fuhrpark würde nicht nur durch die höhere Leistung, sondern auch durch die Geräuschreduzierung einen erheblichen Mehrwert für unsere Fahrer bieten“
Das zusätzliche Gewicht des E-Lkw ist durch die Verordnung (EU) 2019/1242 geregelt. Diese Verordnung erlaubt bei Fahrzeugkombinationen, die alternative Antriebe oder emissionsfreie Technologien nutzen, ein höheres Gesamtgewicht. Dies gilt für 40-Tonnen-Sattelkraftfahrzeuge und 40-Tonnen-Gliederzüge. Aufgrund der zusätzlichen Masse durch alternative Kraftstoffe oder emissionsfreie Technologien sind bis zu zwei Tonnen mehr als das übliche Höchstzulässige Gesamtgewicht (hzG) erlaubt und werden nicht beanstandet.
„Die Testphase der batteriebetriebenen Zugmaschine ist ein weiterer Schritt in unserem Bestreben, umweltfreundliche und zukunftsorientierte Transport & Logistiklösungen anzubieten.“
(Dirk Wiechert, 28.05.2024)
Ein weiterer Vorteil ist, dass der E-LKW in Deutschland mautbefreit gefahren werden kann. Emissionsfreie Nutzfahrzeuge, wie E-LKW, sind bis Ende 2025 von der Maut befreit und profitieren im Anschluss von niedrigeren Mautsätzen.
Auch unser Testfahrer ist äußerst zufrieden und hat berichtet, dass er noch nie einen so beeindruckenden Lkw gefahren ist. Besonders betonte er die hervorragende Leistung des E-Trucks und das deutlich reduzierte Fahrgeräusch im Vergleich zu einem Diesel-Lkw – es ist etwa halb so laut. Dies verbessert nicht nur die Lebensqualität der Anwohner in städtischen Gebieten, sondern auch das Fahrerlebnis erheblich. Dank des verlängerten Radstands zur Unterbringung der Batterien liegt das Fahrzeug außerdem wesentlich stabiler auf der Straße, was die üblichen Stöße stark reduziert.
Die Bedienung des E-Trucks ist intuitiv gestaltet, sodass unsere Fahrer keine zusätzliche Schulung benötigen werden, abgesehen vom Ladevorgang.
Das Potenzial zur CO₂-Einsparung durch E-LKW ist enorm. Konventionelle Lastwagen sind für etwa zehn Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Mit Elektro-Lastkraftwagen könnten diese Emissionen entfallen, ohne die Wirtschaft zu belasten. Der Test des E-Trucks der R450-Baureihe von Scania stellt daher einen vielversprechenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und effizienteren Logistik dar.